Mark Balsiger über das Verhältnis zwischen Journalismus und PR
Lange hat die Post auf diese Veränderung hingearbeitet: Sie ist nicht mehr eine öffentliche Anstalt, sondern eine Aktiengesellschaft. Und sie hat die Bankbewilligung erhalten. Dass sie diesen grossen Schritt mit einer Medienkonferenz bekanntgibt, liegt auf der Hand. Das Interesse der Medien war entsprechend gross. Im Nachgang stellte sich heraus, dass die Post-Kommunikatoren offenbar mit den Wirtschaftsredaktionen von “Blick” und “Tages-Anzeiger”/”Bund” ausgehandelt hatten, dass diese Titel ein Exklusiv-Interview mit Verwaltungsratspräsident Peter Hasler kriegen.
Ein Redaktor der “Berner Zeitung” wollte auch ein Interview mit Hasler, konnte sich dieses direkt mit ihm sichern, wurde aber am Abend bei der Autorisierung von den Post-Kommunikatoren zusammengestaucht. Michael Hug, Chefredaktor der “Berner Zeitung”, platzte der Kragen. Im Branchenportal “Persönlich” schildert er den Verlauf dieses Falles aus seiner Sicht. Hochinteresant sind auch einzelne Kommentare, die Hugs Text auslösten. “Persönlich”-Redaktorin Edith Hollenstein griff das Thema auf. In ihrem Interview nimmt Mark Balsiger Stellung zum schwierigen Verhältnis zwischen Journalisten und PR-Leuten.