Das Wahlkampfblog und seine Babys

Publiziert am 19. August 2011

Blogs tauchen auf und verschwinden wieder. Das Wahlkampfblog zählt mit seinen viereinhalb Jahren auf dem Buckel vermutlich zu den etablierten Bonsaimedien, die sich schwergewichtig mit Politik und Medien befassen. In dieser Zeitspanne sind rund 450 Postings und ein paar Tausend Kommentare publiziert worden.

Für vereinzelte Beiträge brauchte ich zum Teil nur gerade zehn Minuten, beispielsweise die Videosequenz um Bundesrat Hans-Rudolf Merz und das Bündnerfleisch im September 2010.  Für andere Postings wendete ich mehrere Stunden auf, in einem Fall sogar mehr als einen Tag (25. April 2011: “Wie Medien die Politik formatieren”, ein Essay). Dass der Bündnerfleisch-Beitrag mehr Klicks errreichte als das Essay muss ich hinnehmen.


Von vielen Surferinnen und Sufern bislang nicht bemerkt, hat das Wahlkampfblog Familienzuwachs erhalten. Zum einen gibt es eine Facebook-Seite, die den Wahlkampf im Internet in den Vordergrund stellt. Schon länger im Netz ist die Facebook-Seite “Wahlkampf – Hintergrund, Tipps und Tricks“. Beide Plattformen bauen wir kontinuierlich auf und aus. Sie sollen einen Mehrwert liefern. Die Postings erfolgen regelmässig, ohne die Fans zuzumüllen. Gesucht sind noch viele Leute, die diese beiden Seiten “liken”.


Das Quartett ist dank meinem persönlichen Twitter-Kanal komplett. Dieser Microblogging-Dienst macht mir seit ein paar Monate zunehmend Freude, fast täglich entdeckte ich Neues. Zugleich ist es eine Herausforderung, maximal 140 Anschlägen zur Verfügung zu haben. Täglich scheitern gehört dazu. Solange das lustvoll geschieht, ist alles in Ordnung.

Die beiden Facebook-Seiten und Twitter ergänzen dieses Blogs, das Angebot soll abgerundet sein und Wissen vermitteln. Das Augenzwinkern gehört auch bei den Wahlkampfblog-“Babys” dazu. Schön wäre es, wenn auch regelmässiger Diskussionen entstünden.

Ende der Nabelschau, einen Tag vor dem 9-Jahre-Jubiläum meiner Agentur erlaube ich mir das.

3 Replies to “Das Wahlkampfblog und seine Babys”

  1. Sicherlich ist es marketingtechnisch sinnvoll, auf Netzwerken wie Facebook und Twitter aktiv zu sein. Nur finde ich es schade, wenn das politische Know-how und die Beiträge nun auf möglichst vielen Seiten verzettelt werden.

    Damit geht auch ein wenig der Fokus verloren. Die besten – weil am spannendsten schreibenden, langjährigsten und sachlich kommentierten – Webjournalisten konzentrieren sich auf ein Blog, eine Webseite und investieren ihre Energie in dieses eine Produkt.

    Auch als Leser schätze ich es, alles an einem Ort vorzufinden, was ein interessanter Schreiber zu sagen hat. Die Ausbreitung auf möglichst viele Plattformen gipfelt heute darin, dass jemand zwar 50 Social-Media-Links unter einen Artikel platzieren kann, auf all diesen Profilen jedoch inhaltliche Ebbe besteht. Das ist schade.

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