Sergio Ermotti, CEO der UBS, erhält also für das Jahr 2024 knapp 15 Millionen Franken. Der Fixlohn beträgt 2,8 Mio. Franken, der variable Teil 12,1 Mio. Franken. Chefs von US-amerikanischen Grossbanken erhalten deutlich höhere Beträge, wie die Zusammenstellung von Ringier am Ende dieses Postings zeigt.
Drei Gedanken dazu:
💰 Eine Grossbank mit 115’000 Mitarbeitenden zu führen, ist ausgesprochen anspruchsvoll. Ein solcher Job muss sehr gut bezahlt werden, keine Frage. Aber nichts rechtfertigt einen Lohn in der Höhe von 15 Mio. Franken.
💰 Dass die Boni-Kultur Unternehmen aushöhlt, haben wir auf die harte Tour mitbekommen. Die Credit Suisse (CS) zahlte ihren Managern von 2010 bis 2022 insgesamt 40 Milliarden Franken an Boni aus. Der ausgewiesene Nettogewinn in derselben Zeitspanne betrug 3,3 Mrd. Franken. Als die CS unterging, gab es vom Staat Garantieren in dreifacher Milliardenhöhe.
Stimmt, die UBS ist nicht die CS.
💰 Das Wort «Vergütung» sollte man im Kontext mit solchen Löhnen tunlichst vermeiden. Es ist lächerlich und ein «Chlapf an Gring» für alle normalen Arbeitstätigen.
Dass es bei den «Vergütungen» auch anders geht, zeigt die französische Grossbank BNP Paribas mit etwa 180’000 Angestellten. Dort erhält CEO Jean-Laurent Bonnafé 4,24 Mio. Euro (aktuell: 4,07 Mio. Franken). BNP Paribas weist 2024 einen Nettogewinn von 11,7 Mrd. Euro aus.
Vor wenigen Tagen hat der Ständerat mit 21:19 Stimmen einen Vorstoss von Jakob Stark (SVP/TG) überwiesen, der die Boni bei maximal 5 Millionen Franken deckeln will.
Man darf mir jetzt Stimmungsmache oder Neid unterstellen. Grundsätzlich finde ich es nicht richtig, wenn sich der Staat derart in die Wirtschafts einmischt,. Die Verantwortung für Boni liegt beim Verwaltungsrat und denjenigen, die Aktien halten. Im Fall der UBS hat aber der vierköpfige Vergütungsausschuss keinen Bezug zur Schweiz und vermutlich auch keine Ahnung, wie zersetzend Boni-Exzesse für unsere Gesellschaft sind. Sie wäre gesünder, wenn es gar keine Boni gäbe.
Foto: Südostschweiz