Der Blick in die Kristallkugel: Wer in der Stadt Zürich gewinnt, wer verliert

Publiziert am 07. März 2010

In diesen Minuten schliessen in der Stadt Zürich die Wahllokale. Ich erlaube mir eine Spielerei, schliesslich ist Sonntag, die Sonne scheint und der Kaffee war so aromatisch wie schon lange nicht mehr.

Es handelt sich um keinen Versuch mit wissenschaftlichen Anstriss, stattdessen kommt die Kristallkugel erneut zum Zug. Ich beurteile mit meiner Prognose über die letzten vier Jahre folgende Kriterien:

– Performances des Spitzenpersonals
– Medienpräsenz
– Wahlkampagnen
– Image
– “Strahlkraft” der nationalen Parteien und deren Schlüsselfiguren
– politische Grosswetterlage und Ereignisse schweizweit
– Einfluss der nationalen Vorlagen (Mobilisierung)

Meine Prognosen für die Gemeinderatswahlen:
(im Klammer der Wähleranteil in % von anno 2006)

– AL 3,5 (3,7)
– SP 30,0 (33,7)
– Grüne 12,0 (10,9)
– Grünliberale 7,5 (2,7)
– EVP 4,5 (4,5)
– CVP 8,5 (7,9)
– FDP 12,0 (15,0)
– SVP 20,0 (18,4)
– SD 1,0 (2,7)
– Div. 1,0 (0,7)

Die Grünliberalen sind also die grossen Gewinner für die Wahlen in das 125-köpfige Parlament. FDP und SP verlieren erneut.

Laut dem Wahlsystem kann eine Partei nur dann im Gemeinderat einziehen, wenn sie mindestens in einem der 9 Wahlkreise einen Wähleranteil von 5 Prozent erreicht. Aufgrund dieser Hürde werden SD und PfZ (Partei für Zürich) in der nächsten Legislatur nicht mehr im Parlament vertreten sein.

Die Wahlen in die Stadtregierung:

Alle 6 Bisherigen werden wieder gewählt, und zwar in folgender Reihenfolge:

– 1.  Corine Mauch (sp)
– 2.  Ruth Genner (grüne)
– 3.  Martin Waser (sp)
– 4.  Martin Vollenwyler (fdp)
– 5.  Andres Türler (fdp)
– 6.  Gerold Lauber (cvp)

Auf den Plätzen 7 bis 10 kommt es zu einem Gerangel zwischen Urs Egger (fdp), Daniel Leupi (grüne), Claudia Nielsen (sp) und André Odermatt (sp). Die Kristallkugel zeigt beim Zieleinlauf dieses Quartetts dunkle Flecken, eine Prognose ist deshalb nicht möglich.

Auf Platz 11 landet Mauro Tuena (svp), 12. wird Susi Gut (PfZ) und 13. Karl Zweifel (svp).

Es kann sein, dass mehrere Sitze erst in einem zweiten Wahlgang vergeben werden können. Das absolute Mehr beträgt 25’000 Stimmen.

Corine Mauch wird als Stadtpräsidentin klar bestätigt.

2 Replies to “Der Blick in die Kristallkugel: Wer in der Stadt Zürich gewinnt, wer verliert”

  1. Die Gegenüberstellung meiner Prognosen mit den realen Ergebnissen ging vorübergehend vergessen.

    Ich liefere die Prozentzahlen nach, in Klammer meine Prognosen:

    – AL 4,1 (3,5)
    – SP 30,3 (30,0)
    – Grüne 11,4 (12,0)
    – Grünliberale 9,8 (7,5)
    – EVP 3,0 (4,5)
    – CVP 5,6 (8,5)
    – FDP 14,0 (12,0)
    – SVP 18,6 (20,0)
    – SD 1,9 (1,0)
    – Div. 1,0 (1,0)

    Bei den Stadtratswahlen ergab sich folgende Rangliste (in Klammern meine Prognose):

    – 1. Martin Waser (sp; 3.)
    – 2. Corinne Mauch (sp; 1.)
    – 3. Martin Vollenwyder (fdp; 4.)
    – 4. Andres Türler (fdp; 5.)
    – 5. Ruth Genner (grüne; 2.)
    – 6. André Odermatt (sp; 7. – 10.)
    – 7. Gerold Lauber (cvp; 6.)
    – 8. Claudia Nielsen (sp; 7. – 10.)
    – 9. Daniel Leupi (grüne; 7. – 10.)

    – 10. Urs Egger (fdp; 7. – 10.)
    – 11. Mauro Tuena (svp; 11.)
    – 12. Karl Zweifel, svp; 13.)
    – 13. Denise Wahlen (glp; —)
    – 14. Richard Rabelbauer (evp; —)
    – 15. Susi Gut (pfz; 12.)

    Die Kristallkugel hatte beim Zieleinlauf der Plätze 7 bis 10 wie erwähnt dunkle Flecken.

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