Die BDP setzt auf Gelb-Schwarz

Publiziert am 03. August 2008

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An das neue Parteikürzel beginnen wir uns zu gewöhnen: BDP. “BeeDeePee” – das stösst bei der Artikulation nicht an, sondern kommt rund von den Lippen.

Im Kanton Bern hat die neue Partei nach eigenen Angaben inzwischen 850 Mitglieder. In Graubünden sind praktisch alle ehemaligen SVP-Mitglieder zur BDP übergelaufen. Diese Sektion zählt 3500 Mitglieder.

Die Zeit drängt: In vielen Gemeinden im Kanton Bern werden im Herbst Wahlen stattfinden. In Graubünden sind die kantonalen Wahlen im Frühjahr 2009. Das muss ein Logo her. Der Zeitung “Sonntag” liegt ein Entwurf vor.

Nun, wie soll dieses Logo gedeutet werden? Und was bedeuten die Farben Schwarz und Gelb?

Schwarz ist gemäss der Farbenlehre gar keine Farbe. Gelb hingegen wird als Farbe des Lichts und der Wärme bezeichnet. Sie wirke “auf das Gemüt anregend, aufheiternd und erwärmend”. In seiner Farbenlehre schrieb Johann Wolfgang von Goethe über die Farbe Gelb:

“Sie führt in ihrer höchsten Reinheit immer die Natur des Hellen mit sich und besitzt eine heitere, muntere, sanft reizende Eigenschaft (…) So ist es der Erfahrung gemäß, dass das Gelbe einen durchaus warmen und behaglichen Eindruck mache. Daher es auch in der Malerei der beleuchteten und wirksamen Seite zukommt. Diesen wärmende Effekt kann man am lebhaftesten bemerken, wenn man durch ein gelbes Glas, besonders in grauen Wintertagen, eine Landschaft ansieht. Das Auge wird erfreut, das Herz ausgedehnt, das Gemüt erheitert; eine unmittelbare Wärme scheint uns anzuwehen.” (Goethe, Farbenlehre)

P.S. Weiterhin ein Schmunzler: Wer svp.tv eingibt, erblickt nicht etwa Nationalrat Christoph Mörgeli, sondern ein Sünneli mit Sonnenbrille. Ziemlich relaxed neben Palmen. Sekunden später landet man der Website der BDP.

Foto: Sonntag

5 Replies to “Die BDP setzt auf Gelb-Schwarz”

  1. Bestimmt wollte man sich abheben von den anderen Parteien und Parteifarben und da bleibt ja nicht mehr viel übrig ausser gelb. Es gäbe allenfalls noch die Mischfarbe violett, aber dass wäre dann vermutlich doch zu peppig und zu modern gewesen.

    Ob man mit den abgerundeten Ecken links oben und rechts unten andeuten will, dass man bei der BDP nicht an-eckt?

    Übrigens, so clever die BDP war, svp.tv zu reservieren, so ungeschickt waren sie mit ihrem Parteikürzel, denn: bdp.ch führt zu Rechtsanwälten. Damit ergeht es ihnen ähnlich wie den Grünliberalen, deren Parteikürzel glp auch schon weg ist und zu einer Architekten-Site führt…

  2. Nicht nur der Name BDP wird zum Juristenfutter.. Nööö, auch der Handballclub Gelb-Schwarz-Schaffhausen und der FC Gelb-Schwarz kommen rund von den Lippen..Wer svp.tv eingibt, landet bei svp und nicht bei BDF und so weiter..Die Mitgliederzahlen der BDF Graubünden sind frei erfunden und so weiter..Ich habe den Eindruck, die PR-Agentur BC AG habe bei der BDP geschäftliche Interessen nach dem Motto: Gibst du mir die Wurst, so lösch ich dir den Durst!

  3. ‘@ Titus

    Die Cleverness kann die BDP in diesem Fall nicht für sich verbuchen. Die verschiedenen Domains wie svp.tv, cvp.tv, fdp.tv usw. hat eine TV-Produktionsfirma aus der Ostschweiz schon vor geraumer Zeit reserviert. Danach klopfte sie bei den grossen Parteien auf nationaler und kantonaler Stufe an. Bislang ohne Erfolg. Das BDP-TV läuft laut meinem Kenntnisstand als Goodwill-Projekt, ohne Bezahlung.

    Dass die Domain bdp.ch schon lange durch eine Anwaltskanzlei verwendet wird, ist Pech. Allerdings hat auch eine andere Partei seit vielen Jahren ein ähnliches Problem: Wer http://www.sp.ch eingibt, landet nicht bei der SP, sondern im Nichts. Es braucht entweder sp-ps.ch oder spschweiz.ch – dank Suchmaschinen alles halb so schlimm. In der Schweiz dürfen offenbar nur die Kantone Domains mit zwei Buchstaben reservieren, für alle anderen ist das ein Tabu.

    Eben getestet: Wer bei Google BDP eintippt, dem spuckt die Suchmaschine als oberste zwei “Hits” – was für eine Überraschung – Postings des… Wahlkampfblogs heraus.

  4. ‘@ Vinzenz Bieri

    Irrtum, sonst würde ich hier zu diesem Thema nicht bloggen. Es bestehen keine geschäftlichen Kontakte mit der BDP.

    Im Weiteren heisst es BDP, nicht BDF, die Mitgliederzahlen wurden von der Bündner Sektion so kommuniziert, die Information bezüglich Domains stimmt und ist leicht nachprüfbar. Von Juristenfutter schliesslich weiss ich nichts. Das wäre beim ersten Namensentwurf, BPS, womöglich eingetreten.

    Insgesamt kann ich mir die Ihren Kommentar nicht erklären; Ihre früheren Beiträge waren gut.

  5. ‘@ Mark Balsiger
    Merci für die Zusatz-Info betreffend svp.tv.

    Bei bestehenden Vereinen oder Firmen kann ich es nachvollziehen, dass man Pech bei der Domain-Reservation hat.

    Bei Neugründungen könnte man heutzutage schon erwarten, dass man selbst für die Namensgebung dem Aspekt der Second, aber auch der First Level Domains (.info, .net usw.) entsprechend Beachtung schenkt. Eigentlich. 😉

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