Grünliberale: Das Flirten beginnt

Publiziert am 21. Oktober 2007

Auf Anhieb holten die Grünliberalen im Kanton Zürich drei Sitze. Das ist beachtlich und erklärt zu einem Teil die Schlappe der SP.

Drei Nationalratsmandate im eidgenössischen Parlament helfen aber gar nichts, die Grünliberalen wären Einzelmasken, ohne Möglichkeit, in Kommissionen Einsitz zu erhalten, ohne Fraktionsbeiträge, ohne Einfluss. Entsprechend werden sie sich nach einer Partnerin umschauen. Nur mit mindestens fünf Sitzen kann eine Fraktion gebildet werden. Es gibt nur drei Varianten:

a) Mit der EVP, die nur noch zwei Sitze hat und mit ihrer bisherigen Partnerin, der EDU, die Fraktionsstärke nicht mehr erreichen würde

b) Mit EVP und EDU zusammen, was ich als unwahrscheinlich erachte, weil die EDU zu konservativ positioniert ist

c) Eine Aufnahme bei der CVP, die ihre Avancen schon formuliert hat

Dass die Grünliberalen in den Schoss der Grünen zurückkehren könnten, ist auszuschliessen. Vor drei Jahren trat Martin Bäumle unter lautem Getöse aus und Verena Diener sistierte ihre Parteimitgliedschaft vorerst.

Die Grünliberalen werden also ab sofort umschwärmt wie eine Braut. Gleichzeitig sind aber auch bereits am Flirten. In den äusserst labilen Mehrheitsverhältnissen können sie in der kommenden Legislatur eine überproportional wichtige Rolle spielen.

Mark Balsiger, 23.30 Uhr

P.S. Wären die Grünliberalen forscher an die Gründung von kantonalen Sektionen gegangen, hätten sie aus eigener Kraft Fraktionsstärke erreicht. Selber Schuld.

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