Die Sprengkandidatur heisst Eveline Widmer-Schlumpf, nicht Luc Recordon

Publiziert am 12. Dezember 2007

stich11.jpgIm Jahr 1983 kam es letztmals zur legendenumwitterten “Nacht der langen Messer”. Damals vereinigten sich die Bürgerlichen am Vorabend der Bundesratswahlen darauf, den Solothurner Regierungsrat Otto Stich anstelle der offiziellen SP-Kandidatin Liliane Uchtenhagen auf den Schild zu heben. Seither sind solche Strategien zwar versucht worden, erfolgreich waren sie nicht.

Was gestern Nacht in Bundesbern passierte, ist keine Nacht der langen Messer. Die SP wird, so wie sie es seit langem betont, Christoph Blocher nicht wählen. Sie will geschlossen die Bündner SVP-Regierungsrätin Eveline Widmer-Schlumpf auf den Zettel schreiben. Das hat sie gestern Nacht entschieden. Widmer-Schlumpf ist übrigens die Tochter des ehemaligen Bundesrats Leon Schlumpf, der auf Ende 1987 zurücktrat.

Die Grünen wiederum haben über Nacht ihren Kandidaten Luc Recordon zurückgezogen. Er hätte bestensfalls zwei Wahldurchgänge überstanden. Stattdessen unterstützen auch die Grünen Eveline Widmer-Schlumpf. Sie wurde schon in der Vergangenheit, beispielsweise im Jahr 2000 als Adolf Ogi abtrat, als mögliche Kandidatin der SVP ins Spiel gebracht. Ihre Basis, die Bündner SVP, ist historisch anders gewachsen als die meisten anderen kantonalen Sektionen. Die SVP des Kantons Graubünden wurde erst 1971 gegründet – es war eine Fusion mit den Demokraten. Widmer-Schlumpf ist seit 1998 Regierungsrätin.

27 Replies to “Die Sprengkandidatur heisst Eveline Widmer-Schlumpf, nicht Luc Recordon”

  1. Ich habe dafür eine Nacht der langen Löffel gemacht, in der Hoffnung, dass Blocher eins an die selben bekommt. Ja, ja – Blocher, Blocher, Blocher… wir könnens nicht lassen. Aber es darf ja nicht sein, dass man sich die Chance entgehen lässt, eine derart peinliche Figur aus einer Landesregierung zu entfernen, die ja nicht als Zirkus rüberkommen soll.

    Aber zur Erinnerung: Auch Sämu Schmid war kein offizieller Kandidat, es gab also auch in diesem Jahrtausend Nächte der langen-was-auch-immer.

  2. Schade, dass ich nicht auf die Schweizer Staatsangehörigkeit verzichten kann. Ich bin einfach nur noch Sprachlos über die Schweizer Politik.

  3. Im Gegenzug zu P. bin ich gerne wieder Schweizer. Hoffentlich wird unsere Politik durch den völlig unnötigen Opositionsgang der SVP nicht gehässig, agressiv, ineffektiv, berechnend , falsch sondern kooperativ, kollegial, integrativ, konstruktiv usw.

  4. Geschätze Frau Eveline Widmer-Schlumpf
    ich bitte Sie im Namen von allen Frauen die Wahl anzumehmen! Ich vertraue auf Sie und freue mich auf morgen 8.00!!!

  5. Gratulaziun per l’elecziun!! Speraina ch’Eveleine po acceptar la tscherna. Nus tilla giavüschain da cour furtüna e forza per quista carica pretenciusa.

  6. Herzliche Gratulation, Frau Widmer-Schlumpf! Wir setzen darauf, dass der demokratische Flügel der SVP in der Schweizer Politik weiterhin eingebunden bleibt und hoffen sehr, dass Sie die Wahl annehmen werden.

  7. Hop Schwyz, Hop Blocher !!!!!

    Sehr geehrte Frau W-Schlumpf, BITTE NICHT ANTRETTEN!!!
    Schade das Herrn Blochers Arbeit nicht mehr geschätzt wird. Ich bin überhaupt nicht sicher ob Frau W-Schlumpf die richtige Pers. ist für dieses anspruchsvolle Amt. (Jurist)

  8. Ich gratuliere Ihnen Frau Schlumpf!

    Mit Ihnen wird die schweizer Politik endlich wieder voran kommen.

    Immer habe ich mich gefragt, wie man Lösungen findet indem man die Meinungen anderer nicht berücksichtigt. Kompromisse gehören zur Politik. Querschlägerei behindert alles nur.

    Ich freue mich so sehr, dass unsere Parlamentarier endlich ein deutliches positives Zeichen gegeben haben!

  9. jetzt weiss ich einmal mehr weshalb ich in der politik nicht mitspiele. ein jämmerliches spektakel! es geht nicht um sachpolitik sondern um gegenseitige racheakte und personenkult (gilt für alle politiker)

  10. Ich Gratuliere dem National – und Ständerat zu der mutigen abwahl von Blocher. Die Schweiz atmet auf. Mit Frau E. Widmer – Schlumpf ist eine fähige und sicher Team-fähige Persönlichkeit gewählt worden. Jetzt ist nur noch zu hoffen das wir auch weniger TV-Auftritte des zynischen und bösartigen Mörgeli erleben werden.

  11. die offensichtliche charakterschwäche dieser dame und ihr egomaner karrierewille haben einmal mehr ein chaos verursacht! was ist nun eigentlich wichtiger? die eigene karriere oder die ideen der partei? werft diesen shit eines menschen ganz einfach raus!!!!

  12. Frau Widmer zeigt im Gegenteil recht viel Charakterstärke, nun den ‘ergomanen Karrierewillen ‘ könnte sie ja Christoph abgeschaut haben, der hat viel mehr davon. A propos Charakter: Deiner reiner scheint mir recht oder rein fies zu sein.

  13. Sehr geehrte Frau Bundesrätin Widmer-Schlumpf

    Ich bin von Ihnen zutiefst enttäuscht und kann mich mit Ihrer Haltung gar nicht anfreunden. Sie wirken auf mich von Anfang an unglaubwürdig und dienen den anderen Parteien am meisten.
    Die Absage am Zürcher Sechseläuten enttäuschte mich wieder aufs Neueste. Bitte zeigen Sie etwas mehr Rückgrat. Andere Bundesräte wie Herr Blocher usw. mussten auch schon mehrere Anfeindungen über sich ergehen lassen.
    Ihre Karriere-Besessenheit und Sturheit hilft nur den linken Parteien und nicht den normalen Frauen. Es schadet dem normalen Frauenbild zusehends.
    Seit Sie im Amt sind, haben Frauen es viel schwieriger Karriere zu machen. Ihre Vorbildrolle für Frauen hat sich gänzlich ausgespielt. Ich hoffe Sie werden hier die Konsequenzen zu tragen wissen und Ehrlichkeit walten lassen. Seien Sie mit Ihrem Gewissen im Reinen und handeln Sie gewissenhaft, ehrlich und vorallem eigenständig.

  14. Sehr geehrte Frau Widmer-Schlumpf,

    Ich bin zutiefst enttäuscht, dass Sie mit Ihrer SMS “…ich habe es mir gut überlegt und bin doch bereit, das Amt anzunehmen… ” Ihre Partei (für die Sie ja notabene 30 Jahre gelebt haben) hinters Licht geführt haben. Mit dieser Formulierung wollen Sie sich wohl am Vorwurf die Partei und das Volk belogen zu haben vorbeimogeln? Ich hoffe, Sie ziehen die Konsequenzen aus Ihren moralisch unvertretbaren Handlungen, genauso wie Sie den Entscheid, nicht ans Sechseläuten zu gehen, gefällt haben. Alles was sie dort erwartet hätte, wären neben vielen Blumen ein paar Buhrufe gewesen, für die “mutigste Frau der Schweiz”.

    Ich bin irritiert über Ihre eigennützigen Motive. Ich hoffe, dass Sie Ihrer Partei nicht noch weitere Steine in den Weg legen und eine Spaltung provozieren, sondern jetzt selber das Feld räumen. Aber hurtig.

  15. Frau Schlumpf geht es jetzt wie allen anderen Frauen in der Schweiz. Dieses Klima herscht an allen Arbeitsplätzen, wo eine Frau etwas leisten will. Das einzige Mittel, das Männer dagegen haben, ist verbale Gewalt, stören bei der Arbeit, verleumden und alle Hebel in Bewegung setzen, dass ja keine Arbeit zu Ende gebracht werden kann. Und warum? Weil es doch sein könnte, dass die Frau tatsächlich gute Arbeit leistet und wie würde man da als Mann dastehen? Schweizer Männer haben auch in der Politik einen Komplex, so geht es allen Männer in der Schweiz.

  16. Sehr geehrte Frau Schlumpf
    Es braucht starke Frauen um unsere Demokratie zu schützen! Unsere Schweiz gilt es zu schützen, unsere Kultur soll weiterhin vielfältig bleiben. Respekt und Toleranz gegen anders denkende ist ein hohes Gut, für das es sich lohnt zu kämpfen.Ich wünsche Ihnen viel Kraft und ziehe meinen Hut vor Ihnen!

  17. Sehr geehrte Frau Widmer-Schlumpf

    Es mag sein, dass Sie sich aufgrund der über 10 000 Menschen auf dem Bundesplatz gestützt fühlen. Fühlen Sie sich auch gestützt und gehalten von Ihrer eigenen Partei? Genau diese Unterstützung fehlt und zwar von den Frauen wie den Männern. Die wichtigste Antriebsfeder in einer Firma, Verein — im Bundesrat — ist doch die Gewissheit, die eigenen Leute hinter sich zu haben, welche man ja notabene gegen aussen zu vertreten hat. Kein Betriebsleiter kann eine Firma erfolgreich führen mit den Schulterklopfern der direkten Konkurrenz! Ihre Partei unterstützt Sie nicht – das sollte Ihnen wirklich zu denken geben.

    Der Kompromiss-Vorschlag von Herrn Peter Spuhler ist ein gangbarer Weg.

  18. Wo Charakterschwäche und Ergeiz sich paaren
    lässt man alle Prinzipien fahren.

    Sehr geehrte Frau Widmer-Schlumpf

    Sie sollten jetzt doch wenigstens den Anstand aufbringen aus der Partei, die Sie sowieso nicht
    vertreten, auszutreten. Ihre Bündner SVP-ler können sich doch nicht ernsthaft über eine solche Kantons-Vertretung im BR freuen.

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