Durchbruch für smartvote und Wahlbistro
Publiziert am 22. Oktober 2008Gestern am Stand des besten Kebabverkäufers in Bern: Nebenan diskutieren zwei Männer im Alter zwischen 25 und 30 Jahren. Beide sind unüberhörbar Walliser. Sie diskutierten über – die Stadtberner Wahlen. Beide sind unsicher, wen sie Ende November wählen sollen. “Ich kenne ja niemanden”, meint der eine lakonisch.
Die beiden Walliser sind zweifellos nicht alleine. Die Vermutung ist naheliegend, dass es Tausenden von Menschen in der Stadt Bern ähnlich geht. Gerade für sie gibt es das virtuelle Wahlbistro.
Im Wahlbistro kann man den Kandidierenden auf den Zahn fühlen. Oder die Debatten unter Politisierenden verfolgen, die dort im Gange sind. Auch das hilft bei der Wahl.
Seit heute Morgen haben das Wahlbistro und die Wahlhilfe smartvote einen kombinierten Auftritt. Der technische Durchbruch gelang gestern und diese Nachricht von unseren IT-Cracks um 16.16 Uhr mit dem simplen Betreff “Ready!” liess bei uns im Büro die Korken knallen.
Worum geht es? Und wie funktioniert dieser kombinierte Auftritt? Ein Lesebeispiel:
– die URL www.smartvote.ch aufrufen
– Stadtratswahlen Bern – 30.11.2008 auswählen
– in der Suchmaske den Namen Jan Flückiger eingeben
– in Flückigers Navigation oben rechts erscheint die Rubrik „Wahlbistro“
– Wahlbistro anklicken >>> Flückigers Kommentare im Wahlbistro werden angezeigt (siehe Screenshot unten)
>>> von jedem seiner Kommentare kann man mit einem Mausklick direkt in die jeweilige Debatte gelangen
Ein zweites Lesebeispiel:
– die URL www.wahlbistro.ch aufrufen
– zuunterst auf der Seite unter „Alle Debatten“ das Thema „Schutz der Umwelt vs. Behinderung der Wirtschaft“ anklicken
– der zweite Kommentar zu diesem Thema ist von Jan Flückiger
> in Flückigers Kurzprofil ist ein Link mit dem Namen “Smartspider” platziert (siehe Screenshot unten links). Mit einem Mausklick gelangt der Surfer direkt auf Flückigers Profil bei Smartvote.
Fazit: Mit geringem Aufwand erhalten politisch Interessierte so wichtige Informationen über den Kandidaten Jan Flückiger. Zudem können sie seine Kommentare, die er zu verschiedenen Themen im Wahlbistro abgegeben hat, nachlesen. Das ergibt ein abgerundetes Bild und erleichtert die Wahl – oder hält davon ab.
Die beiden Walliser von gestern wissen um diese Innovation. Selbstverständlich habe ich Ihnen einen Flyer in die Hand gedrückt. Die allermeisten Menschen in Stadt und Kanton Bern hingegen wissen nichts über diesen kombinierten Auftritt von smartvote und Wahlbistro. Wir erreichen sie nicht.
Diese Aufgabe könnten die etablierten Medien wahrnehmen.
Schade, dass nur so wenige Berner das Wahlbistro kennen. Die Idee ist doch gut. An eine Podiumsdiskussion kommen sowieso nur die Treusten der treuen Stammwähler der eigenen Partei. Standaktionen haben mässigen Erfolg. Warum denn nicht mal etwas anderes ausprobieren?
Gelegentlich schaue auch ich im Wahlbistro vorbei und lese. Schreiben wäre anmassend. Aufgefallen ist mir dabei, dass der Smartspider der sich beteiligenden Kandidatinnen und Kandidaten häufig stark links- oder rechtslastig ist. Das machte mich stutzig. Ich fragte mich: Ist das alles, was die Stadt Bern zu bieten hat? Eine Bernerrunde in Smartvote belehrte mich eines Besseren.
Doch wo bleiben die Kandidatinnen und Kandidaten der Mitte? Wie oft höre ich, wie schwierig ein Wahlkampf für Politiker aus der Mitte sei, da ihre Positionen nicht einfach auf einige Schlagworte reduziert werden könnten. Bietet sich dann aber in diesem Fall nicht gerade das Wahlbistro an, seine Positionen darzulegen? Denn zu sagen haben wohl auch Kandidatinnen und Kandidaten aus der Mitte den Wählerinnen und Wählern etwas, oder?
‘@ J.C.:
In meinen Augen wäre es alles andere als anmassend, wenn Sie sich an den Diskussionen beteiligen würden. Vielmehr wäre es für uns Kandidat/-innen noch interessanter, wenn sich vermehrt parteipolitisch ungebundene Personen in die Diskussion einschalten würden.
Als regelmässiger Gast im Wahlbistro muss ich auf Ihre Einschätzung, dass sich an den Diskussionen primär stark links- oder rechtslastige Personen beteiligen, doch noch etwas entgegnen:
Gerade die Kandidat/-innen der Grünliberalen beteiligen sich teilweise sehr intensiv an den Diskussionen, neben mir z.B. auch Lorenz Solothurnmann oder Jan Flückiger. Und wir alle haben keineswegs einen stark links- oder einen stark rechtslastigen Smartspider.
Fairerweise möchte ich noch ergänzen, dass sich auch Kandidat/-innen der GFL und der “Mitte” regelmässig in die Diskussionen einschalten.
‘@ J.C.
Danke für Ihre Einschätzung, die ich primär als Aufmunterung und Lob werte.
Wir brauchen mit dem Wahlbistro einfach noch mehr Zeit, es wird von Tag zu Tag bekannter. Auch wenn der Aufwand, den wir dafür betreiben, gross ist. Es hat auch etwas Bizarres: Wir bieten den Politikerinnen und Politikern unentgeltlich eine Plattform an und müssen dafür noch weibeln und werben und Überzeugungsarbeit leisten.
Ohne bislang statistische Daten abrufen zu können: Mit Sicherheit erreicht jeder Kommentar im Wahlbistro x-mal mehr Leute als jedes Podium und jede Strassenaktion. Man rechne: Ein guter Kommentar braucht vielleicht 15 Minuten Aufwand. Eine Strassenaktion mehrere Stunden…
Zumindest im Gegensatz zum ewigen Verteilen von Flyer und Schöggeli ist das Kommentieren im Wahlbistro sogar nachhaltig und effektiv.
Noch bleiben fünfeinhalb Wochen bis zum Wahltermin.