Ein Bündnertag, ein Frauentag

Publiziert am 12. Dezember 2007

Verschnaufpause unter der Bundeshauskuppel, währenddem die gewählte Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf im Bahnhof Bern einfährt. Dutzende von Journalisten dürften auf dem Perron warten, um sich auf sie zu stürzen. Als ob sie ausgerechnet dort erklären würde, ob sie die Wahl annimmt.

Der heutige Tag wird in die Geschichte eingehen, ganz egal wie es weitergeht. In jedem Fall ist der heutige Tag ein Bündner Tag und ein Frauentag. Die neue Bundeskanzlerin heisst Corina Casanova, eine Rätoromanin. Eveline Widmer-Schlumpf kommt ebenfalls aus dem Kanton Graubünden.

Nachdem vor vier Jahren Ruth Metzler abgewählt und Christine Beerli (BE) nicht zur neuen Bundesrätin gewählt wurde, ist der doppelte Bündner Frauenerfolg eine gute Nachricht. Da passt eine Aussage von alt Nationalrätin Josy Meier: “Frauen gehören ins Haus – ins Bundeshaus.”

Widmer-Schlumpf hat es nun in der Hand. Dass sie sich bis morgen um 7.30 Uhr Zeit für ihre Entscheidung lässt, ist weise. Viel schlafen wird sie nicht. Jetzt schlagen die Stunden der Einflüsterer, Charmeure, Droher und Intriganten. “Zeit für ein verspätetes Mittagessen?”, fragt Bürokollege Suppino. Aber klar doch.

8 Replies to “Ein Bündnertag, ein Frauentag”

  1. Ich BITTE Frau Widmer-Schlumpf inständig dieses Amt ANZUNEHMEN und uns Frauen die Chancen zu geben mit einer zusätzlichen integren Frau im Bundesrat vertreten zu sein. Ende dem Machtgehabe des Blocher-SVP-Flügels.

  2. um die gleiche zeit vor 4 jahren war ich in frankreich, und wäre am liebsten gleich dort geblieben, so wütend hatte mich die bundesratswahl gemacht.
    egal, was morgen passiert, es ist äusserst erfreulich, dass unser parlament keinen bundesrat im amt bestätigt, der sich wiederholt gegen das völkerrecht, die gewaltentrennung usw. geäussert hat!

  3. Meiner Meinung nach würde die Frau der Partei in den Rücken fallen, ist sie doch von der SP, CVP und den Grünen gewählt worden. Ohne Unterstützung aus den eigenen Reihen macht das auch nicht wirklich Sinn.

  4. ‘@siicer: wenn du die Rechnung richtig machst, müsste sie eigentlich als BR gar nicht gross Angst haben: die Mehrheit im Parlament steht offenbar hinter ihr, und da sie sowieso als fraktionslose BR regieren wird, spielt es wohl keine grosse Rolle mehr ob sie der SVP in den Rücken fallen tut. Auso: eine Annahme der Wahl wäre wohl auch gleich der Austritt aus der SVP.

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