Eine Zitterpartie, viele gelbe Karten

Publiziert am 19. Juni 2007

Volksabstimmungen eignen sich, um gelbe Karten zu verteilen. Das war am letzten Wochenende in der Stadt Bern nicht anders. Der Kredit für die Euro 08 über 5,6 Millionen Franken erreichte nur gerade 52,4 Prozent Ja-Stimmen. Dreiundfünfzig Jahre nach dem „Wunder von Bern“ folgte fast die „Blamage von Bern“.

Gelbe Karten gab es für die Stadt, weil Sparmassnahmen angekündigt oder bereits eingeleitet wurden. „Gelb“ gab es aber auch, weil Uefa und Fifa sich seit Jahren unanständig viel Geld zuschanzen und gleichzeitig die öffentliche Hand über Gebühr strapaziert wird. Hier stimmen die Dimensionen längst nicht mehr.

Das Ja musste regelrecht ins Ziel gerettet werden. Es stellt sich die Frage, ob während der Partie bzw. des Abstimmungskampfs genug gekämpft wurde? Womöglich nahmen die Befürworter die Stimmung und die wenigen Gegner nicht ganz ernst. Erst knapp vor der Abstimmung erreichte und Stimmbürger eine dünne Postkarte, die für ein Ja warb.

Mark Balsiger

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert