Einsichten und Zitate, die nachhallen – heute: Peter Wuffli, ex-CEO der UBS (16)

Publiziert am 09. November 2008

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Es gibt Bankiers, Bankangestellte und Bääänker.

Die Bankiers, präziser: die Privatbankiers, waren früher vor allem in Genf tätig. Sie haben dazu beigetragen, dass die Schweiz vor mehr als hundert Jahren vom mausarmen Auswandererland zur prosperierenden Nation mutierte.

Die Bankangestellten tragen tragen hellblaue Hemden, durchschnittlich teure Krawatten und anständig gescheitelte Haare. Sie beraten beispielsweise meine Grossmutter, wie sie ihr sauer erspartes Geld besser anlegen könnte. Unspektakulär, beflissen, korrekt.

Die Bääänker – die phonetische Schreibweise drängt sich auf, man ziehe das “ä” in die Länge und achte auf den angelsächsisch-nasalen Klang – ziehen seit geraumer Zeit wegen ihrer Boni des Volkes Zorn auf sich. Vereinzelte Mitglieder dieser Spezie, viele von ihnen sind noch keine 30 Jahre alt, beziehen Gehälter von 20 oder 30 Millionen Franken im Jahr.

Peter Wuffli, bis im Sommer 2007 Konzernchef der UBS hatte nie ein solches Salär. Aber er verzichtet, wie heute bekannt wurde, auf 12 Millionen Franken – freiwillig. Er hatte seinen Verzicht bereits im Herbst 2007 UBS-intern kommuniziert. Eine starke Leistung.

“Hohe Zahlungen für ausscheidende Top-Leute in einem Unternehmen in schwerer Schieflage sind nicht zu rechtfertigen.”

Quelle: “NZZ am Sonntag”, 9. November 2008

Foto: daylife.com

One Reply to “Einsichten und Zitate, die nachhallen – heute: Peter Wuffli, ex-CEO der UBS (16)”

  1. Der Verzicht von Peter Wuffli auf ein paar Millionen dürfte diesen finanziell wenig schmerzen, im Gegensatz zu jenen Menschen, die in der Folge der Finanzkrise ihre Arbeitsstellen verlieren.

    Politisch brisanter als ein reumütiger Verzicht ist das Geld, welches in die Parteikässeli von SVP, FDP und CVP geflossen ist. Deren Parteipräsidenten verweigern beharrlich, über die Höhe der UBS-Parteispenden zu sprechen. Wäre es nicht wichtig zu wissen, wieviel Geld die Unabhängigkeit dieser drei Parteien gegenüber den Grossbanken in Frage stellt?

    Einmal mehr ist die SP die einzige grosse Partei, welche ihre Parteifinanzen offen legt: Sie hatte keinen Anteil am Geldregen der Grossbanken und stützt sich weiterhin auf Mitgliederbeiträge und Mandatssteuern. Was haben die Herren Darbellay, Brunner und Pelli zu verstecken? Wann geben sie das Geld an die „halbstaatliche“ UBS zurück?

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