Initiative Bärenparking: Formtest für die beiden grossen politischen Blöcke in Bern
Publiziert am 25. Mai 2008Heute in einer Woche stimmen die Stadtbernerinnen und -berner über die Initative Bärenparking ab. Unweit des jetzigen Bärengrabens soll ein unterirdisches Parkhaus mit Platz für 250 bis 300 Autos entstehen. Ein Ja zur Initative bedeutete, dass die Stadt überhaupt mit der Planung für das Bärenparking beginnen soll. Ein konkreter Plan müsste erneut dem Stimmvolk vorgelegt werden.
Gucken wir uns zunächst einmal die Werbung an: Zuerst die Postkarte des gegnerischen Komitees:
Und hier das Sujet der Befürworter des Bärkenparkings, das seit Wochen mit vielen grossformatigen Plakaten das Stadtbild prägt.
Werbung soll übertreiben und zuspitzen. Diese beiden Beispiele zeigen exemplarisch, wie das umgesetzt werden kann, auch wenn sie über das Ziel hinausschiessen.
Spannender ist ein anderer Aspekt: Das Resultat der Volksabstimmung kann aufzeigen, in welcher Form die beiden grossen politischen Blöcke sind. Der Parolenspiegel präsentiert sich trennscharf zu den beiden grossen Lager, die sich in Verkehrsfragen stets bekriegen: die Bürgerlichen sind für das Bärkenparking, die Parteien von RotGrünMitte dagegen.
Das ist deshalb von Bedeutung, weil in genau sechs Monaten die Wahlen für die Exekutive und das Parlament stattfinden werden. Weil auch der Gemeinderat – in Bern die Exekutive – im Proporzsystem gewählt wird, stehen die Listen bzw. die Blöcke im Vordergrund – nicht die Kandidierenden. Und gerade darum ist der Ausgang der Bärenparking-Initiative ein wichtiger Indikator für den Ausgang der Wahlen in die Exekutive.
Die Links zu den beiden Komitees:
die grünen haben wohl das gefühl, dass die touristen mit dem pferdewagen zum bärengraben fahren.. und sie wären wohl dann die ersten, die sich ärgern würden, wenn die ganze stadt voller pferdeäpfel ist!
‘@Honigbärli
Du warst wohl schon länger nicht mehr draussen, oder?
Bern hat ein wunderbares öV-Netz. Touristen sind ganz besonders froh darum, da sie weitaus weniger als bewegungsfaule Eingeborene mit dem Privatfahrzeug unterwegs sind. Mit Tourismus-Förderung hat das Parkhaus nun wirklich nichts zu tun.