Prognose zu Berner Regierungsratswahlen: Albert Rösti ist drin, Sylvain Astier scheitert
Publiziert am 27. März 2010Der Wahlkampf im Kanton Bern ist vorbei, die Ergebnisse kennen wir morgen Sonntagabend. Ich wage eine Prognose bei den Regierungsratswahlen. Dabei berücksichtigte ich in der Regel über vier Jahre hinweg folgende Kriterien:
– Bekanntheitsgrad
– Auftrittskompetenz
– Medienpräsenz
– Partei
– Image der eigenen Partei (schweizweit und im Kanton Bern)
– Unterstützung durch Parteien, Verbände und Gewerkschaften
– Wahlkampagne
– regionalpolitische Konstellation
– bei Bisherigen: Stimmung in der jeweiligen Direktion
– bei Bisherigen: Arbeit als Regierungsrat und deren Wahrnehmung
Der Zieleinlauf:
1. Bernhard Pulver (grüne, bisher), 115’000 Stimmen
2. Hans-Jürg Käser (fdp, bisher), 107’000
3. Barbara Egger (sp, bisher), 99’000
4. Andreas Rickenbacher (sp, bisher), 95’000
5. Albert Rösti (svp, neu), 85’000
6. Philippe Perrenoud (sp, bisher), 78’000
7. Beatrice Simon (bdp, neu), 77’000
8. Christoph Neuhaus (svp, bisher), 76’000
9. Sylvain Astier (fpd, neu), 75’000
10. Marc Jost (evp, neu), 25’000
11. Alexandra Perina (cvp, neu), 20’000
12. Patrick Gsteiger (evp, neu), 19’000
13. Marc Früh (edu, neu), 12’000
14. Maxime Zuber (psa, neu), 7000
15. Josef Rothenfluh (parteilos, neu), 3000
16. Bruno Moser (parteilos, neu), 1000
Rot-Grün behält nach dieser Prognose die Mehrheit in der Regierung. Die Ausmarchung um Platz 7 wird ganz knapp: Christoph Neuhaus (svp) rangiert nur ganz knapp hinter Beatrice Simon (bdp). Dafür dürfte Albert Rösti (svp, Foto) gewählt werden; Sylvain Astier (fdp) hat keine Chance.
Die Prognose kann nun im virtuellen Wahlbistro Bern mit weiteren Prognosen ergänzt und diskutiert werden – eine Spielerei in den nächsten 24 Stunden, die viele Akteure mit Warten, Hoffen und Bangen verbringen dürften. Die Diskussion im Wahlbistro darf auch nach dem Bekanntwerden der Resultate weitergeführt werden.
Basisdaten:
– Stimmbeteiligung: 30%
– 208’000 Stimmzettel kommen in Betracht (präzise: 207’907)
– 894’000 Kandidatenstimmen
– 4,3 Namen pro Stimmzettel
– absolutes Mehr: 64’000 (präzise: 63’858)
Resultate gemäss Umfrage auf meinem Blog:
Pulver (131’000)
Egger (116’000
Rickenbach (116’000)
Käser (99’000)
Perrenoud (90’000)
Simon (87’000)
Rösti (70’000)
Neuhaus und Astier (48’000)
‘@ Harald Jenk
Ich habe die Ergebnisse Ihrer Umfrage, die Sie auf Ihrem Blog publizieren, angeschaut. Wie genau rechneten Sie die Zahlen hoch?
Einen spannenden Wahlsonntag wünsche ich.
‘@ Mark Balsiger
Sorry für die späte Antwort. Es ist mehr ein Dreisatz als eine Hochrechnung: Kandidatenstimmen 2006 / alle Stimmen der Blogumfrage * Stimmen des Kandidaten.
Oben publiziert war der Stand mit 76 Teilnehmern. Allerdings habe ich zu spät bemerkt, dass ich mich bei zwei Kandidaten vertippt habe, wobei der Einfluss allerdings nicht gross war.
Auch wenn Rösti in der Umfrage zu gut und Neuhaus zu schlecht abgeschnitten hat, so finde ich es doch erstaunlich wie wenig Umfrageteilnehmer es braucht, um ein einigermassen zuverlässiges Resultat zu erhalten.
Vergleichen wir meine Prognose mit den effektiven Resultaten:
– 6 der 7 Gewählten stimmen überein
– Ich sah Rösti anstelle von Neuhaus drin
– Pulver schwang in der Tat obenaus
– Egger und Rickenbacher rangieren noch vor Käser
– Perrenoud und Simon vertauschten die Plätze
Zu den Basisdaten: (in Klammer meine Prognosen)
– Stimmbeteiligung: 31,4 % (30%)
– 218’854 (208′000) Stimmzettel kamen in Betracht
– 949’644 (894′000) Kandidatenstimmen
– 4,3 (4,3) Namen pro Stimmzettel
– absolutes Mehr: 67’832 (64′000)
Die Anzahl Namen pro Liste ware eine der grossen Unbekannten vor der Wahl, weil erstmals leere Listen zum Einsatz kamen.
Zum Vergleich:
– 1998: 4,9 Namen pro Liste
– 2002: 4,7
– 2006: 4,6