Schawinski will es nochmals wissen

Publiziert am 04. Oktober 2007

Roger Schawinski kann nicht leise oder kürzer treten. Wie das Branchenportal Persönlich meldete, hat er das Zürcher Radio Tropic gekauft. „Tropic“ war mit seiner Musik eine echte Bereicherung im Äther, schaffte es allerdings nie, finanziell auf ein solides Fundament zu kommen.

Roschee, der Radiopionier, zurück am Sender. Das weckt viele gute Erinnerungen. Die erste Phase von Radio 24, ab 1979 vom Pizzo Groppera bei Como sendend, hat uns damals elektrisiert. Endlich unsere Musik – damals gabs nur eine Stunde „Sounds“ auf DRS –, talentierte Moderatoren, freche Shows, andere Geschichten. Und natürlich verkläre ich das im Rückblick – who cares.

Schawinski war nirgendwo so gut wie bei Radio 24, seine Talkshow „Doppelpunkt“ bleibt unerreicht. Wenn er erkannt hat, dass er heute niemandem mehr etwas beweisen muss, dürfen wir uns erst recht auf den neuen Sender freuen. “You can get it if you really want”, der Song von Jimmy Cliff begleitet Schawinski schon ein halben Leben lang.

Mark Balsiger

One Reply to “Schawinski will es nochmals wissen”

  1. Der Pizzo Groppera ist zwar nicht bei Como, aber, hu keehrs, ich bin ein alter Radio-24-Nostalgiker – ich hab als 7-jähriger anno 1979 wegen Radio 24 beschlossen, einst selbst Radio machen zu müssen. Hier ein kleiner Ausstellungstipp in Rom und etwas Radio-24-Nostalgie.

    Und ich denke, in Schawinskis neuem Projekt steckt Potential: Ich kenne keine Schweizer Station, die unaufdringlich durchhörbar und zugleich informativ ist. DRS1 – tolle Wortbeiträge, aber bisher ein Musikflickenteppich (OK, kann sich ändern, wurde ja auch angekündigt – mit der Folge, dass Ewiggestrige die Volksmusik zurückwünschen, na danke).

    DRS3 – gut, informativ, meist auch spassig, süffig moderiert, bringt aber nebst Highlights auch Abstürze wie DJ Bobo und anderen CH-Mist, dann schalte ich mangels Alternativen ab. Kommerzielle Lokalradios? Schrott allenthalben. Alternativradios? Nicht durchhörbar, und auch wenn ich RaBe mit aufgebaut habe seinerzeit… heute bin ich lethargisch und will nicht ständig am Radio rumhebeln 🙂

    Daheim höre ich afängs am liebsten SWR1: Genau sowas müsste es in der Schweiz auch geben. Das Musikprogramm ist 100% durchhörbar, genau mein Stil. Wenn ich ab und zu was Moderneres will, hol ichs mir aus dem Netz. Praktisch keine Ausrutscher. Die News und andere Wortbeiträge sind auf einem sehr hohen Standard, die Moderation unaufgeregt cool.

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