Martin Bäumle ist für SP eine zu “fette Kröte” – Daniel Jositsch wills richten

Publiziert am 24. September 2009

Stefan Feldmann, Präsident der SP des Kantons Zürich, sagte es so: glp-Nationalrat Martin Bäumle wäre für uns eine “ziemlich fette Kröte” gewesen. Diese Kröte wollten die Sozialdemokraten nicht schlucken, will heissen: sie verzichten auf eine Unterstützung Bäumle bei den Regierungsratsersatzwahlen von Ende November. Im Mitte-Links-Spektrum trachte(te)n drei Parteien danach, Rita Fuhrers (svp) Sitz anzugreifen: Grüne, Grünliberale, SP.

Anstelle von Bäumle, Präsident der Grünliberalen Partei der Schweiz, setzt die SP aber auf einen eigenen Kandidaten. Es zweifelt kaum jemand mehr daran, dass dieser Kandidat Daniel Jositsch heissen wird. Der medial omnipräsente Nationalrat macht aus seinen Ambitionen auch heute keinen Hehl.

Die SP ist mit zwei Mitgliedern in der siebenköpfigen Regierungs des Kantons Zürich vertreten. Jetzt greift sie nach einem dritten Sitz. Das ist legitim und die Stimmberechtigten haben am 29. November eine Auswahl. Bäumle verzichtet inzwischen auf eine Kandidatur – ohne die Unterstützung der SP hätte er keine Chance.

Interessant: Bäumle und Jositsch sind sich, nimmt man ihre Smartvote-Profile der Nationalratswahlen 2007 als Referenzwerte, inhaltlich ziemlich nahe. Einzig beim Politikfeld “Ausbau des Sozialstaats” gibt es deutliche Differenzen.

Martin Bäumles Profil ist lindengrün, dasjenige von Daniel Jositsch rot.

SP-Nationalrätin Chantal Galladé machte an der Delegiertenversammlung im Zürcher Volkshaus klar, worum es ihrer Partei geht: “Wenn wir nicht antreten, können wir uns gleich den Grünliberalen anschliessen.”

Dass die SP für Bäumle nicht Steigbügelhalterin spielen will, ist klar. Die Gründe dafür sollten wir in den nächsten Wochen ausleuchten.

Mark Balsiger

4 Replies to “Martin Bäumle ist für SP eine zu “fette Kröte” – Daniel Jositsch wills richten”

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