Ueli Maurer darf nicht, Toni Brunner will nicht – und die SVP boykottiert die “Arena”

Publiziert am 06. Juni 2008

Schon lange nicht mehr war es so früh klar, mit welchem Thema die “Arena” aufwarten wird. Der Ausschluss der Bündner SVP-Sektion aus der Mutterpartei, die angekündigte Abspaltung der liberalen Berner SVP-Mitglieder und die Gründung einer liberalen Fraktion im Kanton Glarus führten zu einem mittleren Erdbeben in der Schweizer Parteienlandschaft.

Entsprechend heisst der Titel der Sendung von heute Abend auch “SVP-Spaltung – was jetzt?”.

Seitens der “Stamm”-SVP hätte Parteipräsident Toni Brunner teilnehmen sollen. Die “Arena”-Redaktion wollte ihn oder einen der Vizepräsidenten dabei haben. Die Parteileitung hingegen entschied, dass Ueli Maurer der Vertreter der Volkspartei im Ring sein solle. Das wiederum akzeptierte die Redaktion nicht und so wird die Sendung ohne SVP-Beteiligung über die Bühne gehen. Selbstverschuldet draussen vor der Tür – frei nach Wolfgang Borchert. Besser noch passt ein Sprichwort: Les absents ont toujours tort.

Nicht zum ersten Mal kam es zum Armdrücken zwischen der “Arena”-Redaktion und der SVP Schweiz. Vor ein paar Wochen gewann die Volkspartei, als sie ihren Christoph Blocher als Teilnehmer der Abstimmungs-“Arena” zur Einbürgerungs-Initiative durchdrückte. Dieses Mal schwang das Medium obenaus. Es ist zweifellos richtig, dass die Redaktion abschliessend bestimmt, wer teilnimmt.

Die Gilde der Kaffeesatzleser wird die nächsten Tage mit der Frage beschäftigt sein, weshalb die SVP-Spitze ihren Präsidenten und die beiden “Vize” Adrian Amstutz oder Christoph Blocher offenbar nicht in den Ring schicken wollte.

7 Replies to “Ueli Maurer darf nicht, Toni Brunner will nicht – und die SVP boykottiert die “Arena””

  1. Und ich frage mich, wann das Sandkastenspiel um und mit der SVP in den Medien endlich aufhört. Man könnte meinen, es gäbe keine anderen Themen mehr.

  2. In der SVP ist man immer noch händeringend dabei, das Thema kommunikativ als “non-valeur” zu behandeln. Man kann auch mit beiden Beinen neben dem Leben stehen.

  3. Die SVP stellt mal wieder ein Ultimatum: Entweder Ueli Maurer in die Arena, oder niemand..

    Was für eine Schönwetter-Parteileitung bei der sieben (7!) Vize-Präsident-innen bei einem unangenehmen Thema plötzlich alle “aufgrund anderer Verpflichtungen verhindert” sind?

    Der ehemalige langjährige Parteipräsident Ueli Maurer ist halt nun mal zurückgetreten, und hatte während der aktuellen Entwicklung in der SVP Schweiz sowieso kein leitendes Amt inne.

    Wahrscheinlich wartet das Präsidium noch darauf dass ihnen Blocher die siegbringende Strategie diktiert..

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