Videoclip ab, der Spass beginnt

Publiziert am 30. August 2011

Nationalrat Ruedi Noser hat es letzte Woche auf den Punkt gebracht: “Ich habe genug dilettantische Youtube-Videos gesehen.” Deshalb lässt der Freisinnige nun einen eigenen Videoclip produzieren, “10vor10” war beim Dreh dabei. Obwohl dieser Beitrag bislang noch nicht ausgestrahlt wurde, kursieren bereits Fotos davon – dem fixen Konrad Weber sei dank, der bei SF ein Praktikum absolviert und schon geraume Zeit virtuos mit Web2.0-Kanälen umgeht.

Videos mit Pfiff brauchen keine grossen Budgets. Sie brauchen eine starke Idee, eine taugliche Kamera und ein Mikrofon, das dem Protagonisten unter das Kinn gehalten wird, wenn er spricht. Gerade Letzteres will und will in der Schweiz nicht klappen. Im Netz trudeln seit Jahren Videos von Hunderten von Politikerinnen und Politiker herum, die man akustisch kaum versteht. Dazu kommen verwackelte Bilder, schlechte oder keine Bildschnitte, fehlende Spannungsbogen und, und, und. Jemand sprach schon einmal von Realsatire.

Ein weitgehend gelungenes Video stellte Ralf Bucher, CVP-Nationalratskandidat aus dem Kanton Aargau, ins Netz:

Zwei Ticks weiter ist die Berner Grossrätin und Nationalratskandidatin Nadine Masshardt (sp) und ihr Kreativteam.  Sie liess dieses Jahr bereits vier Videoclips produzieren. Sie sind allesamt kurz, frech, witzig und sie schrammen haarscharf an potenziellen Klagen vorbei, weil sie bestens eingeführte Kino- und TV-Werbung von bekannten Marken aufgreifen: Nespresso mit George Clooney, Graubünden Tourismus, Brillen Fielmann und die Migros – ein M besser. Doch schauen Sie selbst:

http://www.youtube.com/watch?v=R6NiqsbImyQ

Masshardts Videos werden viral weiterverbreitet, weil sie Spass machen und uns zum Schmunzeln bringen. Sie schafft es damit auch ins  “10vor10”, womit sich der Aufwand definitiv gelohnt haben dürfte.

Foto Videodreh: Konrad Weber

8 Replies to “Videoclip ab, der Spass beginnt”

  1. Es gibt auf Youtube inzwischen eine gewisse «Szene» von Privatpersonen aus allen Herren Länder, welche regelmässig spassige, kreative und vor allem äusserst professionell wirkende Videos selbst produzieren, zum Teil auch mit äusserst einfachen Mitteln.

    Ich kann dann jeweils nicht verstehen, weshalb hierzulande selbst Videos von bezahlten «Profis» schon rein äusserlich (Ton, Kamera, Schnitt) kaum überzeugen. Und die Inhalte bzw. Botschaften selbst – sofern es überhaupt eine drin hat – überzeugen auch nicht mehr. Das wird bei den Wahlen im 2015 wohl kaum mehr reichen.

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