Wahlen in der Stadt Zürich: Ein wichtiger Formtest für das kommende Jahr
Publiziert am 06. März 2010Parteistrategen und Auguren erwarten morgen Sonntag den Ausgang der Stadt- und Gemeinderatswahlen in Zürich mit Spannung. Sie sind möglicherweise ein wichtiger Indikator für die eidgenössischen Wahlen 2011. Im Vordergrund stehen drei Fragen:
1. Schafft die SP die Trendwende, nachdem sie seit nunmehr drei Jahren zum Teil heftige Wahlniederlagen einstecken musste?
2. Setzt sich der Siegeszug der Grünliberalen, der bei den Kantonsratswahlen in Zürich im Frühling 2007 begann, fort?
3. Was geschieht mit der FDP?
Von geringerer Bedeutung ist die Frage, ob die 9-köpfige Stadtregierung sich in Zukunft mit einem Verhältnis von 6/3 oder wie bis anhin 5/4 (rot-grün/bürgerlich) zusammensetzt.
In spätestens 24 Stunden sollten die Resultate vorliegen, und dann kann das grosse Kaffeesatzlesen beginnen. Auch hier.
Ich denke es ist weniger ein Formtest, als ein Auslöser für selbsterfüllende Prophezeiungen. Auch wenn die politische Situation in der Stadt Zürich herzlich wenig mit dem Rest der Schweiz zu tun, so wird die mediale Berichterstattung dafür sorgen, dass die Gewinner in Zürich egal welcher Couleur auch bei den Wahlen im Kanton Bern gut abschneiden werden. Sie kriegen sozusagen gratis Wahlwerbung.
‘@ Harald Jenk
Das hat etwas: Genauso wie Zürich der wirtschaftliche Motor ist für die Schweiz, kriegen Wahlresultate aus der Medienhauptstadt des Landes eine überdurchschnittliche Bedeutung.
Die Analysen und Deutungen strahlen auch in den Kanton Bern bzw. dessen Wahlen vom 28. März aus.