Zwischen zwei Schweizen
Publiziert am 06. Oktober 2007Ab 12 Uhr pendelte ich zwischen den beiden Lagern hin und her. Unten am Bärengraben die Jeremias-Gotthelf-Schweiz mit Treicheln und Fahnen. Ihre Mitglieder akzeptieren offensichtlich kritiklos und ziemlich dumpf alles, was von ihrer Führungsspitze kommt, ja sie finden es sogar richtig. Vom Messerstecher-Inserat bis zum Schaf-Plakat. Sie wissen genau, was gut und was schlecht ist. Ihre Welt ist schwarz-weiss.
In der Innenstadt ist die Chaoten-Schweiz stark präsent. Vielen Anwesenden nehme ich nicht ab, aus echter Entrüstung da gewesen zu sein. Es ging vor allem um Spektakel, um den Kick. Das schwarz-weisse Denken und Handeln auch hier.
Irgendwo in einer versteckten Ecke entdecke ich ein Wahlplakat. Darauf prangt ein sperriger Slogan:
“Für den Respekt vor jedem Einzelnen und gegen die Ausgrenzung”
Beide Schweizen hätten an diesem Plakat vorbeiziehen müssen. Vielleicht wäre ihnen ein Licht aufgegangen.
Mark Balsiger
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