Einsichten und Zitate, die nachhallen – heute: Peter Wuffli, ex-CEO der UBS (16)

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Es gibt Bankiers, Bankangestellte und Bääänker.

Die Bankiers, präziser: die Privatbankiers, waren früher vor allem in Genf tätig. Sie haben dazu beigetragen, dass die Schweiz vor mehr als hundert Jahren vom mausarmen Auswandererland zur prosperierenden Nation mutierte.

Die Bankangestellten tragen tragen hellblaue Hemden, durchschnittlich teure Krawatten und anständig gescheitelte Haare. Sie beraten beispielsweise meine Grossmutter, wie sie ihr sauer erspartes Geld besser anlegen könnte. Unspektakulär, beflissen, korrekt.

Die Bääänker – die phonetische Schreibweise drängt sich auf, man ziehe das “ä” in die Länge und achte auf den angelsächsisch-nasalen Klang – ziehen seit geraumer Zeit wegen ihrer Boni des Volkes Zorn auf sich. Vereinzelte Mitglieder dieser Spezie, viele von ihnen sind noch keine 30 Jahre alt, beziehen Gehälter von 20 oder 30 Millionen Franken im Jahr.

Peter Wuffli, bis im Sommer 2007 Konzernchef der UBS hatte nie ein solches Salär. Aber er verzichtet, wie heute bekannt wurde, auf 12 Millionen Franken – freiwillig. Er hatte seinen Verzicht bereits im Herbst 2007 UBS-intern kommuniziert. Eine starke Leistung.

“Hohe Zahlungen für ausscheidende Top-Leute in einem Unternehmen in schwerer Schieflage sind nicht zu rechtfertigen.”

Quelle: “NZZ am Sonntag”, 9. November 2008

Foto: daylife.com

Einsichten und Zitate, die nachhallen – heute: Beat Schori (15)

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“Wenn RGM nochmals vier Jahre regiert, ist Bern ein Museum mit Stacheldraht drum herum.”

Quelle: “Der Bund”, 21. 10.2008

Beat Schori, SVP, Bern, Stadtrat, Grossrat, Gemeinderatskandidat 2004 und 2008

Für Nicht-Berner: RGM steht für Rot-Grün-Mitte. RGM ist der Verbund der Parteien, der seit 1992 die Mehrheit im Gemeinderat (Exekutive) stellt.

Foto Beat Schori: www.derneuefürbern.ch

Einsichten und Zitate, die nachhallen – heute: Adolf Ogi (13)

Nur über Bundesräte, die weit überdurchschnittlich gut waren, werden Witze gemacht. So über Kurt Furgler, der letzte Woche verstorben ist. Oder Adolf Ogi. Über ihn wurde 1999 sogar ein ausgewachsenen Witzbuch herausgegeben: “Freude herrscht. Adolf-Ogi-Witze und Anekdoten.” Er soll, so wissen gut unterrichtete Quellen, selber Freude an diesem Band haben.

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An seiner Partei, der SVP, hingegen, hatte Ogi in seiner Zeit als Bundesrat (1988 – 2000) nicht immer Freude. Regelmässig kam es zu Konflikten mit dem Zürcher Flügel.

Ogi äusserte sich am Sonntag erstmals zu der neu gegründeten Bürgerlich-Demokratischen Partei (BDP). Übertrittsvermutungen erstickte er im Keim:

“Ogi ist SVP, und Ogi bleibt SVP.”

Früher, erzählte Ogi weiter, hätten sich Christoph Blocher und er nach Konflikten ab und an bei ihm in Kandersteg ausgesprochen. Und danach seien sie gemeinsam zum Blausee marschiert und hätten eine Forelle gegessen.

Quelle: NZZ am Sonntag, 3. August 2008

Foto Adolf Ogi: daylife.com

Einsichten und Zitate, die nachhallen – heute: Elisabeth Kopp (12)

Um die Affäre um Bundesrat Samuel Schmid und Armeechef Roland Nef ist es etwas ruhiger geworden. Die Medien bemühen sich, den Fall einzuordnen, das juristisch komplizierte Verfahren auszuleuchten sowie ehemalige hohe Militärs und Politiker zu befragen. In einer Pendlerzeitung sagt Elisabeth Kopp auf die Frage, ob ein Rücktritt Schmids fällig sei:

“Mich stört, dass man nur vom Köpferollen redet und nicht von der Sache. Der Armeechef ist suspendiert. Der Departementschef hat Schwäche bewiesen und ist unglaubwürdig. Dies schadet der Armee zu einem Zeitpunkt, wo sie es schwer hat, den Bürgern ihren Auftrag zu erklären. Ein Rücktritt von Schmid läge im Interesse der Armee und der Glaubwürdigkeit der Politik.”

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Elisabeth Kopp, von 1984 bis 1989 erste Bundesrätin der Schweiz

Interessant, dass ausgerechnet sie sich so dezidiert äussert. Und dann noch zur Landesregierung. Zur Erinnerung: Bundesrätin Kopp trat im Februar 1989 auf Druck von Medien und Politik zurück. Die Schweiz wurde vom Kopp-“Skandal” durchgeschüttelt.

Im letzten Jahr erschien der Dokumentarfilm “Elisabeth Kopp – eine Winterreise” und rehabilitierte Kopp endgültig wieder. Zuvor war sie während langer Zeit geächtet worden und führte ein sehr zurückgezogenes Leben.

Dass Samuel Schmid zurücktreten wird, glaubt kaum jemand. Aber: Gibt es nicht Parallelen zwischen dem Schicksal Nefs und dem Fall Kopp? Nef wird kaum mehr aus seinem Zwangsurlaub an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren. Vielmehr dürfte er sich zurückziehen, zurückziehen müssen, verfolgt von der Häme.

Quelle: PunktCH, 23.07.2008

Foto Elisabeth Kopp: filmblog.ch

Einsichten und Zitate, die nachhallen (11) – heute: Allan Guggenbühl

“Wer sich durchsetzen will, muss intrigieren; Mobbing ist eine der wichtigsten Waffen beim Aufstieg […] Leistungsstärke und Kompetenz sind hilfreich, aber oft steigen nicht die Besten auf, sondern jene, welche das System mit Tricks aushebeln.”

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Allan Guggenbühl, Psychologe, Psychotherapeut und Buchautor

Von ihm ist unlängst das Buch “Anleitung zum Mobbing” erschienen. Zytglogge Verlag, 2008, 208 Seiten.

Quelle: espace stellenmarkt, 25.06.2008

Foto Allan Guggenbühl: www.ikm.ch

Einsichten und Zitate, die nachhallen (8) – heute: Urs Gasche

– “Die SVP des Kantons Bern war früher die starke Sektion in der SVP Schweiz… und jetzt ist sie eine Lachnummer.”

Angesprochen auf die Chancen einer neuen liberal-bürgerlichen Partei im Kanton Bern:

– “Es geht für mich gar nicht darum, dort zu sein, wo ich die meisten Wähler finde. Politik hat auch etwas mit dem Bekenntnis zu einer Grundhaltung und einem Wertesystem zu tun.”

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Urs Gasche, seit 2001 Regierungsrat des Kantons Bern und Noch-Mitglied der SVP

Quelle: Der Bund

P.S. Das erste Zitat ist, um präzise zu sein, eine “Co-Produktion” von “Bund”-Redaktor Rudolf Burger und Urs Gasche. Burger begann die Frage zu stellen, Gasche beendete den Satz.

Foto Urs Gasche: www.mingerruedi.ch